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Ich bin sauer, aber so richtig richtig auf dieses Pubertier.

Abgehauen ist sie in Nachbars Garten und auf Rufen aber mal so gar nicht gekommen, netterweise ist die Katze zurückgekommen und hatte den Hund im Schlepptau.

 

Ja ja, ich weiß, ich bin selber schuld. Warum hab ich die Leine nicht fest gehalten, warum gibt es keinen Zaun, wo war die Superpfeife und warum habe ich nicht besser aufgepasst und es kommen sehen? 4x mit der Zeitung auf den Kopf hau

Trotzdem bin ich stinkig.

Ich finde die Junghundezeit extrem anstrengend – für mich und wenn ich wieder milder gestimmt bin: für den Junghund natürlich auch.

Wusstet ihr, dass die Junghundezeit sogar oft noch fordernder ist als die Welpenzeit (kaum zu glauben wenn man einen Piranha hatte wie meine Lotti 😉?

Das genau in dem Alter viele Hunde im Tierheim abgegeben werden? (Heute verstehe ich es ja sogar ein bisschen).

Da übt man und ist auf gutem Weg und plötzlich: zack Kabel raus, Gehirn wegen Umbau geschlossen oder zumindest zeitweise nicht erreichbar. Haarerauf

Daher heute ein Ohhhhhhhhm an mich und an alle Junghunde Eltern: haltet durch, es wird wieder besser.

Die Junghunde können nicht anders. Sie hören z.B. nichts wenn sie gerade mit etwas anderem beschäftigt sind, dieses selektive Hören kennt man ja auch von den menschlichen Teenagern. Die jungen Wilden wollen alles ausprobieren, die Hormone fahren auch noch Achterbahn.

Auch die Schleppleine kommt des öfteren mal wieder zum Einsatz, oder wie bei uns: zum ersten Mal zum Einsatz, denn auch das Jagen wird interessant und Jagderfolge im ersten Jahr sitzen besonders tief.

Da Junghunde sich kaum konzentrieren können – ich nenne Lotti oft liebevoll meine Erbse, wenn sie mitten im Tun vergisst, was wir gerade gemacht haben – lieber kurz Üben und öfter, als einmal lang. Apropos, sie vergessen Gelerntes auch gerne sofort wieder.

Kurz gesagt: Es ist eine undankbare Zeit für alle Beteiligten.

Was können wir also tun?

  • Kurze Einheiten üben und nicht zu viel
  • viele Pausen
  • nur kurze Übungen für die Konzentration (denn stillhalten ist fast unmöglich)
  • Machen was dem Hund und uns Spaß macht (Nasenarbeit, Leckerli Suche etc.) und so in Beziehung bleiben
  • mit ruhigen, am besten nicht jagenden Althunden spazieren gehen, Social Walks besuchen
  • Abbruchsignale vermeiden, denn sie erhöhen nur den Stresspegel. Wir fühlen uns ohnehin schon wie der ärgste Spielverderber. Nichts was Spaß machen würde dürfen sie, die armen Jungspunde: nicht Jagen, nicht zu jedem Hund hin (nein es möchte nicht jeder Hund von einem Junghund die Mandeln geputzt bekommen), nicht jeden Menschen begrüßen, nichts vom Boden aufnehmen, kein Katzengacki fressen …. die Liste ist unendlich.
  • Bevor der Spaziergang in Stress ausartet lieber mal die Schleppleine dran
  • Und ganz wichtig: ATMEN

Und nicht vergessen wie lieb wir sie in den paar Monaten schon gewonnen haben, die Schlimmsis. Seid weiter liebevoll! Gewalt und laut werden ist nie die richtige Lösung. Auch wenn man dazu manchmal ins Kissen beissen muss.

Feiern wir, was sie alles schon können: z.B. in unserem Fall nicht mehr JEDEN Menschen begrüßen müssen, einigermaßen passabel an der Leine gehen, entzückend sein zu jedem Hund und Kind, ein wenig warten können uvm.

Mir geht’s jetzt besser euch auch? Und ich gehe nun mal mit der Rübe spazieren.  (ohhhmmmmm)

 

 

 

 

 

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